Der Verschwender
(F. Raimund), Raimundspiele Gutenstein
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Veronika Glatzner inszeniert „Der Verschwender“ höchst körperbetont, choreographisch, marionettenhaft -und entfernt jede Patina von dem Stück, dessen sozialkritische Komponente sie zuspitzt. Kurier
Behutsam hat auch Regisseurin Veronika Glatzner ein Füllhorn an Ideen über den Verschwender ausgegossen. Den Boden im Festzelt bildet eine Biedermeiertapete. Aus diesem Gemütsteppich steigen Einzelstreifen wie unversteifte Schlangen in die Höhe (Ausstattung: Paul und Marie Sturminger). Die Bahnen bilden die Konturen von Flottwells (Martin Bermoser) Wohnstätte. In der vermag kein Feenstaub die Neurosen einer komplett vom Geld korrumpierten Gesellschaft zu kurieren. Ihren Herzensrhythmus findet die Unternehmung, wenn sie des Dichters Naivität mit Bildern seiner Daseinsangst konfrontiert. – Der Standard
Was Glatzner an bietet ist ein zartes Feenspiel, kein biedermeierliches Moraltheater. Es ist eine stilisierte, ins Grelle gezogene Welt, in der Flottwell und die Seinen leben. Glücklich wird dort keiner, auch wenn der Tischler Valentin das kleine Lebensglück besingt. Und das Lob der Zufriedenheit am Ende, das klingt einem ganz und gar nicht geheuer. Aber: Glatzners „Verschwender“-Welt fesselt, ist handwerklich gut gemacht.(…) alles in allem ein dunkles Märchen, Kronen Zeitung
Szenenfotos: Sophia Wiegele